Medikamente, eine wichtige Unterstützung für Erkrankte

Mittlerweile gibt es bereits SARS-CoV-2-Medikamente, die teilweise im Zulassungsverfahren bei der EMA sind und auch schon Notzulassungen in der USA haben. Auch Boris Johnson, will bis Herbst ein Medikament zulassen, obwohl er davon ausgeht, dass bis dahin alle Briten geimpft sind. Ein Anwärter ist das Medikament- “Molnupiravir” oder “MK-4482/EIDD-2801”, was ursprünglich als Grippemittel entwickelt werden sollte. Ein weiterer Kandidat ist das Testmedikament “Casirivimab/Imdevimab”, das seit November 2020 in den USA eine Notzulassung besitzt und auch auf Zulassung bei Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) geprüft wird. Bereits im Januar investierte die Bundesregierung 400 Millionen Euro in 200.000 Dosen des Antikörper-Medikaments. Ein weiteres Medikament ist der Antikörper-Cocktail “REGN-COV2” von der US-Firma “Regeneron” und der US-Firma “Eli Lilly”. Auch hierfür gibt es eine US-Notfallzulassung. Auch hier prüft die EMA auf Zulassung in Europa. Das Gesundheitsministerium hat für den Einsatz an Unikliniken bereits einige Chargen des Antikörper-Medikamentes eingekauft, dort soll es auch zum Einsatz kommen.

Ausgangssituation

Es gibt eine Virusmutante eines Coronavirus, welches wir seit Jahrzehnten kennen. Für sehr alte, ziemlich kranke und multimorbide Patienten, z.B. solche mit Diabetes-Folgeerkrankungen, mit koronarer Herzkrankheit und anderen chronischen Erkrankungen kann es gefährlich sein, für den Rest der Menschen praktisch nicht.

Die zentrale und wichtige Überlegung dabei ist, dass wir Menschen von Haus aus mit einem sehr guten Immunsystem ausgestattet sind, das sich über Jahrmillionen so entwickelt hat, dass wir in der Regel mit den Erregern, mit denen wir es schon lange zu tun hatten, sehr gut zurechtkommen. Es hat sich auch in einer Reihe von Studien gezeigt, dass der überwiegende Teil der Menschen aufgrund entweder der angeborenen, unspezifischen oder aufgrund der erworbenen Immunität gegen andere Coronaviren, wie diesem Erreger umgehen kann.

Eine weitere wichtige Überlegung ist, das Infektionsgeschehen zu analysieren, indem wir auf die infektiöse Triebkraft (Agens) der Bakterien, Viren oder Parasiten blicken, oder in dem wir die Fähigkeit des Wirts – also uns Menschen in den Blick nehmen, mit dem infektiösen Agens fertig zu werden. Die erste Strategie, also das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen ist dann besonders wichtig, wenn der Befall durch eine Infektion bei einem hohen Prozentsatz von Menschen zu Krankheit oder Tod führt. Das ist bei manchen Erregern – Pest, Ebola, Pocken, Cholera, Typhus, Tollwut, Polio z.B. – der Fall. Dann müssen wir auch drakonische Maßnahmen, wie Isolation, Quarantäne, also das ganze Arsenal der Verhinderung von Kontaktnahme mit dem Erreger auffahren, um schlimmeres zu verhindern. Wir wissen aber mittlerweile, dass dies nicht der Fall ist. Daher ist weitgehend nur die zweite Strategie, also die Fähigkeit des Wirtes, damit umzugehen, wesentlich. Wir als Wirt haben hierfür unsere Immunabwehr. Sie zu stärken ist dann die wesentliche Aufgabe. Nur dort wo die eigenen Immunabwehr nicht mehr richtig funktioniert, ist es ggf. sinnvoll auf die erste Strategie zurückzugreifen, also auf Quarantäne, Kontaktreduzierung usw.